Der Mikrokredit – schnell und unbürokratisch Geldmittel beschaffen

Mikrokredite eignen sich bestens, um einen kurzfristigen finanziellen Mehrbedarf abzufangen. Wer eine finanzielle Durststrecke überwinden muss, weil das erste Gehalt vom neuen Job noch nicht auf dem Konto ist, findet in einem Mikrokredit wahrscheinlich die praktikabelste Lösung. Das gilt auch, wenn es um die Bonität nicht zum Besten bestellt ist. Dafür sind allerdings höhere Zinsen als bei einem normalen Ratenkredit fällig und die Laufzeit ist sehr kurz. Die kurze Laufzeit kann jedoch ein Vorteil sein, denn so ist der Kredit auch schnell wieder getilgt.

Was ist ein Mikrokredit?

Kleinst- oder Kleinkredite, bei denen sich die Kreditsumme auf ein paar hundert oder wenige tausend Euro beläuft, heißen in der Branche Mikrokredit. Von dieser Mini-Kredit-Variante profitieren können sowohl Gewerbetreibende als auch Privatpersonen. Die Unterschiede zu normalen Ratenkrediten liegen zum einen im Mindestbetrag und der maximalen Leihsumme. Üblich sind Kredite von 50 bis 3000 Euro. Normale Ratenkredite fangen meist erst bei 2000 Euro an.

Mikrokredite sind meist bei Spezialanbietern zu bekommen, die als Mikrofinanzinstitute akkreditiert sind und nicht über eine Bankzulassung verfügen. In Deutschland erteilt die EZB (Europäische Zentralbank) in Abstimmung mit der nationalen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) diese Erlaubnis. Einen Mikrokredit können Verbraucher sogar online beantragen.

Raten und Laufzeit

Bei sehr kleinen Beträgen von 100 oder 500 Euro liegt die Laufzeit häufig bei nur 30 Tagen. Das soll wirklich nur einen kurzen finanziellen Engpass überwinden helfen, beispielsweise wegen kurzfristiger Arbeitslosigkeit. Deshalb gibt es bei Mikrokrediten auch nicht die im klassischen Sinn übliche Ratenzahlung. Die Tilgung erfolgt meistens in einer Einmalzahlung oder in zwei oder drei Teilbeträgen. Wer bereits einen oder mehrere Mikrokredite vertragsgemäß zurückgezahlt hat, erhält vom Anbieter in der Regel eine größere Flexibilität, was Kredithöhe, Laufzeit und Rückzahlung angeht.

Kosten der Mikrokredite

Meist sind Mikrokredite etwas teurer als ein reguläres Darlehen bei der Bank. Knapp zehn Prozent an Gebühren sind auch bei den derzeit sehr niedrigen Zinsen nicht ungewöhnlich bei einem Kredit über 500 Euro. Die Zinsen sind bei einem Mikrokredit allerdings meistens nicht der ausschlaggebende Faktor. Vielmehr ist das Gesamtpaket mit der kurzen Laufzeit zu betrachten. Wer sich 300 Euro für 30 Tage leiht, bezahlt nur wenige Euro für den Kredit. Der Blick auf die Zinsen lässt die Kunden dennoch zunächst erschrecken.

Für Unternehmen, insbesondere für kleine Start-ups, gibt es diese Finanzierungsform ebenfalls. Dabei gibt es von den Anbietern allerdings andere Konditionen, beispielsweise mit längeren Laufzeiten von sechs bis zwölf Monaten. Sicherheiten oder Bürgschaften können die Kreditkosten möglicherweise reduzieren.

Warum einen Mikrokredit aufnehmen?

In vielen Lebenssituationen kann es zu finanziellen Herausforderungen kommen, für die ein Mikrokredit die ideale Lösung darstellt. Dazu zählen unvorhergesehene Kosten, die sich mit dem vorhandenen Geld nicht begleichen lassen. So kann ein kurzfristiger Verdienstausfall oder das unglückliche Zusammenspiel verschiedener Faktoren einen solchen Engpass verursachen. Mit einem Mikrokredit lassen sich solche Hürden relativ unbürokratisch meistern.

Manchmal brauchen Existenzgründer eine kleine Starthilfe oder Arbeitnehmer wollen eine Fortbildung machen, um ihre beruflichen Chancen zu verbessern, haben jedoch keinen Anspruch auf staatliche Förderung. Mit einem Kleinkredit lassen sich auch kleine Konsumwünsche erfüllen, wie beispielsweise das neue Smartphone oder ein schickes Outfit für die Hochzeit der Freundin.

Diese Vorteile haben Mikrokredite

Gegenüber konventionellen Bankkrediten haben Mikrokredite verschiedene Vorteile.

  • Die Mindestkreditsumme ist sehr niedrig.
  • Die Antragstellung ist einfach.
  • Die Auszahlung erfolgt sehr schnell (entspricht einem Sofortkredit).
  • Sie sind günstiger als ein Dispokredit.
  • Verbraucher mit einem negativen Schufa-Eintrag können diese Kredite ebenfalls beantragen, zumindest eine kleine Summe.

Diese Nachteile haben Mikrokredite

Natürlich hat alles seine zwei Seiten, das gilt auch für die Mikrokredite. Sie haben verschiedene Nachteile:

  • Die Kosten liegen höher als bei einem Ratenkredit.
  • Viele Leistungen müssen die Kunden extra bezahlen.
  • Die kurze Laufzeit hat eine hohe Tilgungsleistung zur Folge. Dem Kreditnehmer bleiben nur 30 Tage bis maximal 36 Monate Zeit, um den Kredit zurückzuzahlen.

Vor der Aufnahme des Mikrokredits zu bedenken

Bevor der Kunde den Kreditantrag unterschreibt, muss er sich ein paar wichtige Fragen stellen und den passenden Anbieter suchen. Eine wichtige Frage betrifft die Leihsumme. Bei einem Kredit ist es sehr ärgerlich, wenn die vereinbarte Kreditsumme am Ende dann doch nicht ausreicht. Deshalb ist eine Analyse der finanziellen Ist-Situation anzuraten. Das monatliche Budget muss die Raten hergeben, um den Kredit fristgerecht zurückzuzahlen.

Der nächste Schritt ist die Suche nach möglichen Anbietern. Es gibt verschiedene Spezialanbieter, je nach Verwendungszweck. Bei der Auswahl des Anbieters spielen auch dessen Vergabekriterien eine wesentliche Rolle. Wer die Voraussetzungen des Anbieters nicht erfüllt, braucht erst gar keinen Antrag zu stellen. Um den Kredit zu beantragen, muss der Kunde jetzt nur noch seine Unterlagen zeitnah zusammenstellen und zusammen mit dem ausgefüllten und unterschriebenen Antragsformular einreichen. Zur Identifizierung muss der Antragsteller entweder das Post- oder das Video-Ident-Verfahren durchlaufen.

Der Antrag

Der Antrag ist in wenigen Minuten erledigt, wenn die technischen Voraussetzungen erfüllt sind und der Antragsteller alle Dokumente parat hat. Das Antragsformular und die Selbstauskunft füllen Antragsteller meist online aus. Anschließend muss der Antragsteller den Betrag und die Laufzeit angeben und unter Umständen zusätzlichen Kosten zustimmen.

Die notwendigen Unterlagen sind entweder per E-Mail-Anhang oder per Post einzureichen. Ist das alles erledigt, heißt es warten, bis der Kreditgeber die Unterlagen geprüft hat. Private Mikrokredite bewilligen die Finanzinstitute in der Regel innerhalb von 24 Stunden, sodass die Auszahlung sehr zeitnah erfolgt. Dazu müssen die Unterlagen vollständig sein und die Angaben den beigefügten Belegen entsprechen.